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Wohlige Wärme aus Holz

Als Brennmaterial wird Holz seit jeher am häufigsten zum Wärmen genutzt. Es gibt zahlreiche Anlagen, mit deren Hilfe die aus der Holzverbrennung gewonnene Energie weitergegeben oder gespeichert werden kann. Sehr viele Heizanlagen werden derzeit mit Energieholz als Brennmaterial betrieben.
Wohlige Wärme aus Holz

Dieser Rohstoff wird heute vorwiegend für grosse und einfach zu bedienende Holzheizungsanlagen benötigt. Deshalb wächst die Nachfrage nach Energieholz hierzulande kontinuierlich. Allein in den vergangenen Jahren wurde eine Steigerung von rund zehn Prozent verzeichnet.

Beim Vergleich von Holz mit anderen erneuerbaren Energiequellen wird nicht selten übersehen, dass Holz gespeicherte Energie darstellt. Diese kann zu einem beliebigen Zeitpunkt genutzt werden. Diesen Vorteil bieten Windkraft oder Photovoltaik nicht. Der so erzeugte Strom muss, wenn er nicht sofort verbraucht wird, zunächst in Batterien oder Pumpspeicherseen zwischengespeichert oder für die Erzeugung von Wasserstoff verwendet werden. Dabei fallen teils beträchtliche Umwandlungsverluste an.

Unterdessen hat die Zahl der grossen Feuerungsanlagen (über 50 kW) deutlich zugenommen. Der jährliche Zuwachs der installierten Leistung liegt bei knapp zehn Prozent. Besonders nachgefragt sind Schnitzelheizungen mit automatischer Brennstoffzufuhr, die sich leicht bedienen lassen.

Die Besitzer von Holzstückheizungen, die meistens in Einfamilienhäusern eingebaut werden, müssen sich auf Handarbeit einstellen. Immerhin lassen sich die Beschickungen sich so dimensionieren, dass Heizkessels nur einmal am Tag gefüllt werden muss.

Heizen mit Holzpellets findet Anklang
Pellet-Zimmeröfen sowie Pellet-Zentralheizungen stehen hierzulande auf der Beliebtheitsskala ziemlich weit oben. Experten gehen davon aus, dass der Anteil des Energieholzes zur Deckung des Wärmebedarfs von derzeit rund sechs Prozent verdoppelt werden kann.

Holzpellets bestehen aus unbehandelten Hobelspänen und Sägemehl. Die Pellets selbst sind zylindrische Stäbchen mit einem Durchmesser von rund sechs Millimeter und einer Länge von drei bis fünf Zentimeter. Bei der Produktion wird Restholz unter hohem Druck verdichtet und pelletiert. Bindestoffe im Holz sorgen dafür, dass sie stabil bleiben.

Ein wichtiger Vorteil der Holzenergie ist, dass sie CO2-neutral ist und somit einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase liefert. Bei der Verbrennung wird im Prinzip genau so viel CO2 freigesetzt, wie die Bäume während der Wachstumsphase binden. Nachhaltig ist Energie aus Holz, wenn es aus heimischer Produktion stammt, im Idealfall als Nebenprodukt anfällt und mindestens so viel Holz nachwächst, wie geerntet wird.

Benutzerfreundliche Anlagen mit Holz
Welche Brennstoffvariante infrage kommt, hängt meist von der Benutzerfreundlichkeit ab. Schnitzelfeuerungen gewährleisten hohe Heizleistungen. Liegen sie unter 50 kW, sollte man darauf verzichten, da ein geräumiges Brennstofflager erforderlich ist. Wer seine alte Ölheizung ersetzen will, sollte auf jeden Fall wissen, dass das Lagervolumen für Energieholz drei- bis fünfmal grösser ist als ein Heizöltank. Zerhacktes Brennholz stösst in Mehrfamilienhäusern und Quartierheizzentralen auf eine zunehmende Nachfrage.

Wohlige Wärme aus echtem Feuer
Eine der wenigen Möglichkeiten, einem kontrollierten Feuer mitten im Haus beizuwohnen, bietet seit jeher der Kamin. Deshalb werden Cheminées mit Gewissheit nie aus der Mode kommen. Als in sich geschlossenes Gerät, das nicht fest eingebaut wird, funktionieren Cheminéeöfen nach denselben technischen Prinzipien wie Cheminées mit Kaminanschluss. Sie werden als Alternativen immer beliebter. Mithilfe eines Warmluftcheminées erreicht die Raumluft rasch eine angenehme Zimmertemperatur. Eine Keramikglasscheibe verhindert Rauch sowie Funkenflug und sorgt dafür, dass der Raum länger warm bleibt.

Wärmespeichernde Materialien sowie ein Zu- und Abluftsystem garantieren eine gleichmässige Abstrahlung und Lufterwärmung. Hypokaust-Anlagen wälzen die Warmluft durch Ventilatoren in einem geschlossenen Kreislauf permanent um. Dadurch können Sockelbereich, Sitzbänke, Wände und andere Anbauten beheizt werden.

Die sogenannten Bio-Kamine sind nicht nur dekorativ, sie benötigen auch keinen Schornstein. Daher können sie nach individuellem Geschmack überall im Raum aufgestellt werden. Das Feuer ist hier nichts mehr als eine Illusion, hervorgerufen durch Imitat-Holzscheite. Dabei wird lediglich Bioalkohol verbrannt.

  

Cheminées mit Kaminanschluss
Ein Cheminée mit Kaminanschluss sieht zwar schön aus, bei der Nutzung geht jedoch viel Energie über den Kamin verloren. Sogenannte Schwedenöfen sowie Kamin-, Speicher- oder Zimmeröfen garantieren nicht nur eine angenehme Raumatmosphäre. Sie sichern zudem eine bessere energetische Holznutzung. Viele Varianten bestechen durch ein schickes Design. Leistet man sich eine qualitativ hochwertige Anlage, kann diese eine herkömmliche Heizung möglicherweise sogar ersetzen oder zumindest sehr gut ergänzen.

Besonders für neue und gut isolierte Gebäude sind Zimmeröfen eine vielversprechende Möglichkeit zum Beheizen der Räume.

Dabei kann das Gerät über ein wassergeführtes System an den Heizkreislauf angeschlossen und für die Warmwasserproduktion im Sommer mit Sonnenkollektoren kombiniert werden. Auch sollten solche Öfen nur mit naturbelassenem und mindestens zwei Jahre gelagertem Holz betrieben werden.

Um den Kauf eines Modells mit unzureichender Heizwirkung zu vermeiden, bietet der Verein Holz­energie Schweiz eine freiwillige Typenprüfung an. Viele Produzenten und Importeure lassen ihre Produkte vorgängig prüfen und das aus einem einfachen Grund: Geprüfte Öfen lassen sich leichter absetzen.