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Reduktion mit Charakter

In unseren Städten und Gemeinden zeigt sich 2025 ein klares Bild: Fassaden werden reduzierter, natürlicher – und selbstbewusster. Zwischen Baukultur, Nachhaltigkeit und regionaler Identität entstehen Aussenwände, die mehr können als nur schützen.
Reduktion mit Charakter

Der Wunsch nach zeitloser Gestaltung trifft 2025 auf den Anspruch nach Individualität. In der Schweiz zeigt sich das an immer mehr Neubauten, aber auch an durchdachten Sanierungen: Die Fassade wird zur Schnittstelle zwischen Ort, Architektur und persönlichem Ausdruck.

Stark präsent sind natürliche Materialien wie sägerohe Lärche, einheimische Kalkputze, Tonplatten oder Faser­zement. Die Schweiz entdeckt traditionelle Baustoffe neu – nicht aus Nostalgie, sondern aus Überzeugung. Besonders gefragt sind vorvergraute Holzverkleidungen, die mit der Zeit an Charakter gewinnen. Auch Naturstein erlebt eine Renaissance, etwa in Sockelzonen oder als gezielter Akzent.

In ländlichen Gebieten orientieren sich Fassaden zunehmend an ortsbaulichen Gegebenheiten – nicht in historisierender Manier, sondern mit modernen Mitteln: vertikale Holzschalungen, strukturierte Verputze in gedeckten Farbtönen, teils kombiniert mit Aluminium oder Glas. In Städten dominieren klare Linien, ruhige Farbwelten und flächenbündige Details. Der Farbtrend geht zu warmen Grautönen, Ocker, hellem Terra-
kotta und tiefem Grün – Töne, die sich ins Quartierbild einfügen, aber dennoch eigenständig wirken.

Zunehmend sichtbar wird auch der Anspruch an Energieeffizienz: Fassadensysteme mit integrierter Photovoltaik gewinnen an Bedeutung, ebenso wie vorgehängte hinterlüftete Konstruktionen mit hoher Dämm­-
leistung und guter Wartbarkeit.

Der Fassadentrend 2025 ist kein lauter – aber ein konsequenter. Er setzt auf Materialien mit Patina, auf reduzierte Formen mit Substanz und auf eine Gestaltung, die der Architektur ebenso dient wie dem Ort, an dem sie steht.